25 Sep
Herren 1
Wichtige Auswärtspunkte für die Anzinger
Die Löwen holen ersten Sieg in Sulzbach-Rosenberg
Das war ein Arbeitssieg. Am Samstag entführten die Anzinger Löwen die ersten Punkte in dieser Bayernligasaison aus einer auswärtigen Halle. In der Oberpfalz beim HC Sulzbach-Rosenberg gab es einen wichtigen 18:20 Sieg. Dafür mussten die Löwen aber ihre ganze Stärke an Fitness, Kampfkraft und Teamgeist in die Waagschale werfen.
Von vorne herein war klar, dass es ein sehr kampfbetontes und emotionales Treiben in der Krötenseehalle geben wird. Die Sulzbacher wollten unbedingt die ersten Punkte holen, nachdem die Heimpremiere am ersten Spieltag auch in die Hose ging. "Ruhig und diszipliniert bis zum Ende spielen und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen" - das war das Motto vor dem Spiel. Und was sich dann abspielte bestätigte die Erwartungen. Auf Seiten der Anzinger war das erste Mal der Neuzugang Vlatko Renogajec mit dabei. Vom neuen Rechtsaußen erwartete Trainer Müller noch nichts Großes - nur einen sicheren Siebenmeterschützen wollte er erst mal haben. Und wie das Schicksal so spielt trat Vlatko zum ersten 7m nach 5 Minuten an und verschoss. Doch bereits vorher wurde vereinbart, dass wenn er nicht trifft, er weiter zum Punkt geht. Anschließend verwandelte er alle weiteren 6 Penaultys.
Doch von vorne. Viele Fehler im Spiel der Oberbayern in der ersten Hälfte. Die Deckung brachte den Ex-Jugendnationalspieler der Gastgeber Waitz nicht unter Kontrolle. Er schoß in dieser ersten Hälfte 7 Tore. Der andere Star der Oberpfälzer, der Tscheche Jiri Smolik, brachte es auf 3. Aber von ihm ging die Spielkontrolle aus. Er war es, der immer wieder Waitz in Position brachte. Die Löwen bekamen noch keinen rechten Zugriff aber konnten über 5:4, 8:8 und 10:10 dranbleiben. Erst kurz vor der Pause zogen die Pfälzer noch auf 13:11 davon.
Recht unzufrieden hockten die Löwen in der Kabine. Die ersten Worte des Trainers "Leute heute ist unser Glücktag". "Wer so schlecht spielt und trotzdem nur mit 2 Toren hinten liegt muss heute vom Glück geküsst sein". Es war klar, die Löwen können viel besser und man nahm sich vor durch die Fitness und den Teamgeist in den letzten 10 Minuten das Spiel positiv zu gestalten. Es konnte nur besser werden.
Die Mannschaft brauchte nicht so lange zu warten. Nach dem Wiederanpfiff gingen zwar die Heimischen mit 15:12 in Führung. Dann war aber Ende der Fahnenstange. Spätestens als Smolik manngedeckt wurde (35-igste Minute) fiel ihnen nichts mehr ein. Immer wieder rannten sie sich an der bestens postierten Abwehr der Löwen fest. Auch Lucas Scharder steigerte sich immer mehr. Bis zur 56-igsten Minute gelangen Sulzbach nur noch zwei Tore und Anzing führte mit 17:20. Das Spiel war entschieden auch wenn dem HC noch ein Treffer zum Endergebnis von 18:20 gelang. Einzig zu bemängeln gab es, dass eine Menge von Chancen bis dahin nicht genutzt wurden um das Spiel früher und klarer zu entscheiden. Hieran hatte aber Torwart Max Lotterer der Sulzbach einen großen Anteil.
"Gute Spiele zu gewinnen ist keine Kunst - Schlechte Spiele muss man gewinnen" so Trainer Müller nach dem Spiel. "Wir haben heute nicht nur gut gekämpft und in der zweiten Hälfte eine hervorrangde Deckung gespielt, sondern vor allem die mentale Stärke und Disziplin meines Team hat mir gut gefallen".
Es spielten: Fabian Fiedler, Lucas Scharder, Vlatko Ranogajec 8/7, Marinus Limbrunner 4, Florian Zirnbauer (2), Nick Hawranek (2), Roman Müller (2), Max Haberthaler (1), Jonathan Limbrunner (1), Chris Mayer, Marco Beffa, Felix Huber, Willi Bobach, Sebastian Erber.
Hier der Spielbericht der Sulzbacher:
Eine strake Hälfte genügt nicht
Anzinger Löwen entführen mit 18:20 die Punkte aus der Herzogstadt
Eine
starke Halbzeit schafften die Sulzbacher Handballer schon, da führten
die Gastgeber mit 13:11 Toren, doch leider war die zweite Hälfte des
Spiels noch einen Tick schlechter, als die erste gut war und so drehte
der SV Anzing die Partie noch und siegte nicht unverdient mit 20:18.
23 Minuten dauerte es, ehe der erste Sulzbacher Torschütze traf, der
nicht Michael Waitz oder Jiri Smolik hieß. Die beiden Rückraumschützen
(Waitz 9 Tore, Smolik 4 Tore) waren aber dann auch die einzigen
Feldspieler des HCS, die eine starke Vorstellung boten und die erste
Halbzeit bestimmten. Der Rest des Teams zeigte sich zwar kämpferisch
verbessert, doch handballerisch konnten sie wenig zur Unterstützung der
beiden Torjäger beitragen. Sechs Sulzbacher Zeitstrafen in den ersten 30
Minuten sehen auf den ersten Blick zwar nach viel Engagement aus, doch
leider waren es meist dumme, vermeidbare Fouls, die den Tatendrang der
Herzogstädter bremsten. Trotzdem lagen die Oberpfälzer dauernd in
Führung (4:3, 8:7, 12:11) und setzten auch mit einem Treffer von
Kristian Forster den Schlusspunkt zum 13:11 in einer wirklich
ordentlichen ersten Halbzeit.
Natürlich musste Gästetrainer Hubert Müller nun auf die Übermacht der
Gastgeber im Rückraum reagieren und machte dies ganz clever mit einer
Manndeckung von Jiri Smolik. Der konnte zwar noch mit seinem letzten
Treffer den höchsten Vorsprung (14:11) herauswerfen, doch danach
fruchtete die Maßnahme des Gegners und den Herzogstädtern viel nichts
mehr ein. Minutenlang blieb man ohne Torerfolg und nur der superstarken
Leistung von Torhüter Max Lotter war es zu verdanken, dass es bis zur
44. Minute dauerte, ehe der SV Anzing erstmals selbst in Führung ging
(17:18). Die Gastgeber überboten sich in dieser Phase mit teils
dilettantischen technischen Fehlern und schwachen Torabschlüssen.
Natürlich war manchmal auch etwas Pech dabei, doch die ordnende Hand des
manngedeckten Smolik fehlte an allen Ecken und Enden. So brachten die
Gäste den Vorsprung über die Zeit, auch weil sie eine wesentlich bessere
Fehlerquote hatten und cleverer agierten als die am Ende doch ziemlich
gefrusteten Gastgeber. Der 20:18-Erfolg der ?Löwen? geht in Ordnung in
einem Match, dass am Ende die Mannschaft gewann, die etwas routinierter
spielte, auch wenn die Partie lange auf Augenhöhe war.
HC Sulzbach:
Lotter, Marx (Tor);
Waitz 9, Smolik 4, Mignon 2(2), Wedel 1, Marco Forster 1, Kristian Forster 1, Luber, Morcinek, Broz, Meta, Plößl, Burkhardt
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