16 Jul
Jugendkoordinator bei den Anzinger Löwen
Mit Bernhard Karg in eine noch bessere Zukunft
Die Handballer des SV Anzing haben eine Philosophie, einen klaren Plan und ein Konzept, dass seit einigen Jahren konsequent gelebt und umgesetzt wird und die verbindliche Grundlage des Trainings bildet - die Erfolge der Anzinger Handballer sind also kein Zufall, sondern Ergebnis eines langfristigen Plans. Ein starker Faktor dieses Planes ist, den Jugendlichen aus der Umgebung eine möglichst gute Ausbildung anbieten zu können. Das ist in den letzten Jahren auch gelungen. Der größte Teil der Spieler der ersten Mannschaft hat bereits in einer Jugendmannschaft beim SV Anzing gespielt.
Diese Philosophie beinhaltet natürlich auch, dass ein großer Teil der zur Verfügung stehenden Mittel nicht für auswärtige Spieler ausgegeben wird, sondern in die Ausbildung der Jugendlichen fließt. Dort braucht man gute qualifizierte Trainer mit entsprechenden Lizenzen, engagierte Mitarbeiter, Spieler und Eltern, die die Teams bei Trainingslagern, Turnieren und sonstigen Veranstaltungen begleiten und mitarbeiten.An dieser Stelle auch ein großer Dank an die vielen Helfer.
Unter diesen Voraussetzungen hat sich die Jugendarbeit der Anzinger Löwen in den letzten Jahren prächtig entwickelt. Nun wollen die Verantwortlichen den nächsten Schritt hin zu einer noch besseren Ausbildung wagen. Dieser Schritt sieht einen Jugendkoordinator vor, der die gesamte Jugendarbeit ab der C-Jugend koordiniert. Die Trainingsinhalte mit den Trainern abspricht, die Jugendlichen altersübergreifend in Training und Spiel einsetzt und das mit allen Verantwortlichen abstimmt. So eine Position ist normalerweise ab der 3. oder sogar erst 2. Bundesliga üblich. Die Anzinger Löwen wagen diesen Schritt für eine noch bessere Zukunft jetzt in der Bayernliga.
Im März hat sich eine sehr gute Gelegenheit geboten einen der qualifiziertesten Trainer Südbayerns dafür zu gewinnen. Bernhard Karg hat vor 2 Jahren die A-Lizenz beim DHB erworben und Jahrgangsbester abgeschnitten, im Jahr darauf folgte noch das Zertifikat Leistungssport Jugendhandball des DHB. Die Anzinger Löwen freuen sich darüber, einen so guten und netten jungen Trainer für diese Aufgabe gefunden zu haben und erhoffen natürlich einen weiteren Sprung in unserer Jugendabteilung hin zu weiterem professionellen Handeln. Wir haben mit „Berni“ gesprochen.
Hallo Berni, stell dich bitte kurz vor.
Hallo zusammen, ich heiße Bernhard Karg, 32 Jahre alt, nennt mich Berni.
Wie bist du zum Handball gekommen?
Freunde haben mich zum Training mitgenommen. Ich hatte aufgehört, Fußball zu spielen, und von daher reichlich Zeit (lacht)
Wo hast du gespielt?
Zunächst beim SC Gröbenzell, ab der B-Jugend beim TuS Fürstenfeldbruck.
Wo warst du bisher als Trainer?
Angefangen habe ich auch hier in der Jugend beim SC Gröbenzell, danach war ich in der Jugend des TuS FFB. Es folgten die ersten Damen des ASV Dachau, ehe es in den Herrenbereich zur ersten Mannschaft vom TSV Allach und dann zu HT München ging. Außerdem bin ich seit einigen Jahren Auswahltrainer, derzeit bei der Bayernauswahl m2005.
Was waren bisher deine Erfolge?
Als Spieler bayerischer Vizemeister A-Jugend und südbayerischer Meister Herren/ Bayernligaaufstieg mit dem TuS FFB. Als Trainer bayerischer Vizemeister und bayerischer Pokalsieger mit dem ASV Dachau (Damen), aber auch die Jahre in der Jugendbayernliga betrachte ich als erfolgreiche Zeit – auch ohne Titel.
Was reizt dich an der Aufgabe in Anzing?
Ich habe eine sehr gute Jugendarbeit mit sehr vielen motivierten und talentierten Spielern vorgefunden, die ich gerne ausbauen und optimieren will. Ich freue mich auf die Arbeit mit sehr vielen sympathischen und engagierten Jugendlichen und Kollegen. Außerdem denke ich, als Jugendkoordinator viele meiner Ideen und Vorstellungen umsetzen zu können.
Welchen Plan und welches Ziel verfolgst du mit den Junglöwen?
Wir wollen das Maximum aus unseren Möglichkeiten herausholen, unseren Spielern eine bestmögliche handballerische Ausbildung anbieten und sie so weit wie möglich oben anbringen – erstes Ziel ist dabei, die Herrenmannschaften in Anzing, vor allem natürlich die Erste Herren in der Bayernliga, zu verstärken. Mittelfristig wollen wir alle Jugendmannschaften weiterhin mindestens doppelt besetzen und mit den ersten Jugendmannschaften ab der mC1 so oft wie möglich Bayernliga spielen – hier sind wir mit der mB1 und der mA in der Bayernliga und der mC1 in der Landesliga auf einem sehr guten Weg.
Wie waren deine ersten Eindrücke von den Anzinger Löwen?
Das war in der B-Lizenzprüfung vor einigen Jahren, da waren die Herren 1 mein Demoteam. Sehr positiv, auch wenn wir danach meist Konkurrenten waren (grinst). Meine Tätigkeit hier hat ebenfalls sehr erfreulich begonnen, ich bin sehr freundlich aufgenommen worden, die Arbeit mit der mB macht sehr großen Spaß. Trotz Corona sind die Anfangsmonate fast durchweg positiv verlaufen.
Welche Aspekte möchtest du verbessern oder intensivieren?
Wir planen mehrere individuelle Fördertrainings, die jahrgangsübergreifend freiwillig zu den Mannschaftstrainings angeboten werden. So wollen wir gerade in den jüngeren Jahrgängen die individuelle Ausbildung intensivieren. Corona hat uns hier sicherlich etwas ausgebremst, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Auch in B- und A-Jugend wollen wir unsere Spieler individuell bestmöglich auf den Herrenbereich vorbereiten – hierzu gehört auch ein durchgängiges Athletikkonzept, dass u.a. eine komplette Langhantelausbildung vorsieht.
Wir danken für das Interview und heißen dich bei den Anzinger Löwen herzlich willkommen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.