19 Mai
Hochkaräter für die Junglöwen
HANDBALL - SV Anzing sichert sich Dienste des erstligaerfahrenen Trainers Michael Franz
Anzing – Die Handballer des SV Anzing haben in der Corona-Pause auf dem Transfermarkt zugeschlagen – aber nicht etwa, um ihr Bayernligateam aufzurüsten, das demnächst in der Aufstiegsrunde zur 3. Liga antritt. Vielmehr ist die jüngste Neuverpflichtung eine Investition in die Zukunft des Klubs. So haben die Löwen in Michael Franz einen Jugendtrainer geholt, der sich vor allem um die Jahrgänge von der C-Jugend abwärts sowie um Schulkooperationen kümmern soll.
Der 65-Jährige hat zuletzt in der Schweiz gearbeitet und zieht nun nach Anzing – mit einer beeindruckenden Vita im Gepäck. Denn in seinen mehr als 40 Jahren als Handballcoach hat Michael Franz so ziemlich alle Alters- und Leistungsklassen trainiert – „von den Minis bis zur Bundesliga“, wie er sagt. Unter anderem war der gebürtige Hesse Co-Trainer bei seinem Heimatklub TuS Eintracht Wiesbaden in der 2. Liga und in derselben Funktion Anfang der 1990er-Jahre auch beim Erstligisten SG Wallau/Massenheim tätig. Später zog es den 65-Jährigen nach Bayern, wo er in Freising und beim TSV Milbertshofen angestellt war, als dieser in der Saison 1999/2000 in der Oberliga spielte. Zuletzt weilte Michael Franz in der Schweiz, arbeitete dort als Schachtrainer, freiberuflicher Seminarleiter und Coach in den Bereichen Lernmotivation und Konzentrationsvermögen – sowie als Handballtrainer in der Jugendabteilung des Erstligisten HSC Suhr-Aarau. „Für mich war aber klar, dass ich irgendwann nach Deutschland zurückkehren will“, sagt Michael Franz – und zwar in den Münchner Raum, da dort zwei seiner drei Kinder sowie seine beiden Enkelkinder leben. Als seine Überlegungen konkreter wurden, habe er eine Annonce in der Trainerbörse des Bayerischen Handball-Verbands geschaltet. Und auf diese stieß Bernhard Karg, der Jugendkoordinator beim SV Anzing. „Ich habe gelesen, dass da ein Trainer mit A-Schein eine Aufgabe im Raum München sucht“, erzählt Karg, der beim SVA die Nachwuchsleitung innehat und sich schwerpunktmäßig um die A- und B-Jugend kümmert. „Also habe ich den Kontakt aufgenommen.“ Damit war Bernhard Karg freilich nicht allein: Insgesamt hätten sich vier Klubs bei ihm gemeldet, erzählt Michael Franz. Doch das Anzinger Angebot habe ihn überzeugt: „Das war das passendste und sympathischste“, sagt er. „Und der ganze Verein hat einen sehr professionellen Eindruck gemacht.“ Mithilfe des SVA hat Michael Franz bereits eine Wohnung in Anzing gefunden; an diesem Wochenende steht der Umzug an. Danach will der neue Coach alsbald in der Vinzenz-Fröschl-Halle stehen und die ersten Trainingseinheiten abhalten – sofern es die Corona-Lage erlaubt. Wieso er gezielt eine Aufgabe im Jugendbereich gesucht habe? „Natürlich macht es Spaß, wenn man in der Bundesliga 3000 Zuschauer im Rücken hat“, sagt Michael Franz. „Aber ich bin inzwischen in einem Alter, wo es auch um die Sinnfrage geht. Und da sehe ich persönlich meine Aufgabe darin, Kinder zu begleiten und sie zu inspirieren – gerade nach dem Phänomen Corona, wodurch das Jugendtraining umso wichtiger wird.“ Von daher freue er sich auf seine neue Aufgabe in Anzing, betont Michael Franz. „Ich möchte etwas bewegen und meinen Beitrag zur Entwicklung des Vereins leisten.
Quelle:"Ebersberger Zeitung/Münchner Merkur" 19.05.2021
Bericht von Patrick Stäbler
Bildquelle: Privat: Investition in die Zukunft: Eine beeindruckende Vita liefert Anzings neuer Jugendcoach Michael Franz ab. kn