17 Okt
Klassentreffen in Ebersberg endet mit Derbysieg für AwL
Anzinger Dritte schlägt Forst Uniteds Reserve
24 Okt
SV Anzing III - TSV Vaterstetten 24:26
Achterbahnfahrt der Gefühle am Sonntagabend
Nach dem Derby ist vor dem Derby! In der Vorwoche ging es noch gegen den Aufsteiger aus Ebersberg, wo Anzings wahre Liebe einen sicheren Sieg feiern konnte und danach mit den Gastgeber gemütlich zusammensaß. Am vergangenen Sonntag standen die Vorzeichen anders – der BOL-Absteiger und selbsternannte Titelaspirant aus Vaterstetten war in Anzing zu Gast!
Als Vorspiel wurde sogar das Bezirksoberligaduell zwischen der Anzinger Zweiten und dem TSV Übersee gelegt. Eigentlich als Warmup gedacht – sowohl für Zuschauer als auch für die drei AwL-Spieler Köglmeier, May und Wörner – entwickelte sich zum Ende hin allerdings ein packender Krimi, sodass die genannten Spieler doch etwas länger als geplant beim AwL-Talentpool aushelfen mussten, um mit 39:38 die zwei Punkte in der Löwenhöhle zu behalten. Da der Klassenerhalt der Löwenreserve allerdings auch den Klassenerhalt der Löwenreservereserve sichert, wurde sich hier aber natürlich gerne geholfen. Dennoch ging man nun doch schon mehr als gut aufgewärmt in die anschließende Partie gegen die Vaterstettener Vögel, die mit einem noch gänzlich unbefleckten Federkleid in die Löwenhöhle anreisten.
Das 0:1 der Gäste konnte durch den bereits eingespielten Tobias Köglmeier per Doppelpack auf 2:1 gedreht werden. Danach verloren die Löwen aber trotz Überzahl erstmals den Faden. Man geriet mit 5:9 in Rückstand und Köglmeier hatte offenbar mittlerweile schon zu viele Kräfte verloren, da er zu allem Überfluss in dieser Phase nicht mal mehr einen Strafwurf aus 7m am Torwart vorbei brachte. Die Mannschaft war mit einigen Schiedsrichterentscheidungen nicht einverstanden, was zusätzliche Unruhe ins Team brachte. Außerdem wurden reihenweise klare Chancen aus dem Spiel vom gegnerischen Torhüter entschärft. Löwendompteur Hasi schaute sich dieses Trauerspiel nicht mehr lange(r) an und griff beim Stand von 7:12 in der 19. Spielminute zur Auszeit. Diese Minute reichte leider nicht, um Jonas May ausreichend zu beruhigen – er erhielt zwei Minuten später eine Zeitstrafe der Schiedsrichter wegen Gestikulierens. Die Unterzahl konnte allerdings torlos gestaltet werden und im Anschluss zeigte das Timeout noch mehr Wirkung, da die Anzinger Defensive gemeinsam mit dem eingewechselten Paul "Felix" Mögel deutlich besser funktionierte. Im Angriff wechselten sich Nikolaus "Air" Jordan und Jonas "Feuer" May mit den Toren ab, sodass man den Rückstand bis zur Halbzeit auf 11:14 verbessern konnte.
Motiviert durch die Verbesserung gegen Ende der ersten Hälfte starteten die Rossoneri die Mission Aufholjagd. Obwohl Jonas May früh eine weitere Zeitstrafe sah, verteidigte Anzings wahre Liebe in der Unterzahl stark und konnte sich auf ihren Hüter Paul Mögel verlassen. In Gleichzahl kamen die Löwen allerdings auch noch nicht näher heran. Die Treffer steuerte zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich die Rückraumreihe May-Jordan-Hagedorn bei. Dieses Trio blieb zwar bei weitem nicht fehlerlos, allerdings sorgte die Trefferquote von den weiteren Positionen für noch mehr Sorgenfalten auf den Gesichtern der Anzinger Fans. Zur Abwechslung konnten sie immerhin einen verwandelten 7m durch Nick Jordan zum 14:17 bejubeln. Nach zwei weiteren schnellen Toren von NJ23 verkürzten die Rot-Schwarzen in der 40. Minute den Rückstand erstmals auf zwei Tore (16:18). In Überzahl sorgte Moritz Malecki gegen seine alten Teamkollegen für den Anschluss zum 19:20 (Anm. d. Red.: Es sollte leider das einzige Nicht-Rückraum-Tor der zweiten Halbzeit bleiben). Nun flatterten den Vaterstettener Vögeln die Nerven und in der 50. Minute stellte Jonas May mit einem Doppelschlag den Ausgleich her, sodass die Gäste zur Auszeit griffen. Vor stimmungsgeladener Kulisse ließ sich die Dritte in ihrer Euphorie nicht bremsen und ging sogar mit 23:21 in Führung. Leider konnten sie diese Stimmung in den verbleibenden sechs Minuten nicht aufrecht erhalten. Vaterstetten glich schnell zum 23:23 aus und Nikolaus Jordan verwarf einen 7m, woraufhin die Vögel wiederum in Führung gingen. Das Spiel stand auf Messers Schneide und beide Teams schenkten sich nichts. Nach einem Ballgewinn in der 58. Minute beim Stand von 23:24 unterbrach das Schiedsrichtergespann allerdings das Spiel und zeigte eine zwei Minuten Strafe gegen Tobias Köglmeier an. Er soll scheinbar wenige Zentimeter neben der Auswechselmarkierung das Feld verlassen haben, damit Lasse Hagedorn für den Angriff ins Spiel kommen konnte. Entgegen der Ansicht der Anzinger Bank waren die Schiedsrichter überzeugt, diese Aktion mit einer Zeitstrafe und dem Ballbesitzwechsel zugunsten der Gäste zu bestrafen. Dieser im Nachhinein entscheidende Eingriff in die Crunchtime dieses Derbys wurde von Vaterstetten zum 23:25 genutzt. Die Löwen bäumten sich zwar nochmal auf und holten selbst eine Zeitstrafe für den Gegner und einen 7m – verwandelt durch Jonas May – heraus. Nach dem 24:26 für Vaterstetten 80 Sekunden vor Schluss musste aber vorschnell der Abschluss gesucht werden, was zu einem weiteren Fehlwurf führte. Man geriet sogar nochmal selbst in Ballbesitz, aber ein technischer Fehler machte auch diesen Versuch zunichte. Das Spiel endete 24:26 für die Gäste.
Es ist äußerst schade, dass eine solch strittige Entscheidung das Ergebnis dieses spannenden Derbys dermaßen beeinflusst hat – eine Punkteteilung wäre nach Ansicht der Coaches für beide Teams verdient gewesen. Dennoch gratuliert Anzings wahre Liebe den Vaterstettener Vögeln zur weiterhin weißen Weste, während man selbst mit 4:4 Punkten etwas unter den eigenen Erwartungen im Tabellenmittelfeld rangiert. Danke an alle Fans, die die Löwenhöhle am Sonntagabend in eine solch stimmungsvolle Halle verwandelt haben!
Am kommenden Wochenende steht die längste Auswärtsreise zum bisher sieglosen ESV Freilassing an. Das Team blickt bereits in freudiger Erwartung auf das Spiel aber vor allem auf den folgenden Samstagabend, den man gemeinsam in Salzburg verbringen wird. Davor muss noch alles dafür getan werden, damit es auch wirklich etwas zu feiern gibt. Sollte es tatsächlich solch verrückte AwL-Fans geben, die diese Auswärtsreise mit antreten, werden sie sicherlich im Nachgang mit dem ein oder anderen Kaltgetränk versorgt werden.
Spieler und Tore:
Schmid, Mögel (beide Tor), Wörner (1), Stöcker (1), Kummer, Hagedorn (2), May (10/1), Köglmeier (4), Malecki (1), Haas, Bergmann, Lück, Jordan (5/1), Harder
Stimmen zum Spiel:
Tobi Köglmeier zur Szene seines Wechselfehlers: „If I speak, I am in big trouble. And I don´t want to be in big trouble.”
Nick Jordan zu seinem verworfenen 7m: „Wieso geht der Torwart auch zurück auf die Linie? Das ist doch unfair!“
Hasi Langer: „Three things in life are certain: Death, taxes, and AwL mit der schlechtesten 7m-Quote der Liga."
17 Okt
Anzinger Dritte schlägt Forst Uniteds Reserve
25 Apr
Dritter Platz, Verabschiedung und Sponsorenbesuch