08 Okt
Dritte zurück in der Spur
Souveräner Sieg gegen Brannenburg
04 Okt
SBC Traunstein - SV Anzing III 39:32
Dezimierter Kader muss verdiente Niederlage einstecken
So hatte sich die Anzinger Dritte den Start in die Saison wahrlich nicht vorgestellt. Nach zugegebenermaßen schwierigen Trainingsbedingungen in der Vorbereitung (Anm. d. Red.: Die Trainingshalle war kurzfristig die gesamten Sommerferien gesperrt) war man in der Vorwoche noch sauer, dass man nicht vorm Heimauftakt der ERSTEN und Zweiten spielen konnte, da Trudering eine Spielverlegung angefragt hatte. Dies sollte eigentlich Motivation genug sein, das eine Woche später anstehende Spiel beim SBC Traunstein für sich zu entscheiden. In diese Motivation hinein gesellten sich allerdings zu den bereits in den vergangenen Wochen angesammelten Verletzungen im Kader noch weitere spontane Absagen durch Krankheiten und Verletzungen, die eventuell mit Besuchen auf einem derzeit stattfindenden kleinen, regionalen und weitgehend unbekannten Volksfest in Verbindung stehen könnten. Mit Blick auf seinen Kader fürs Wochenende bereute Coach Dominik „Hasi“ Langer es umso mehr, auch vereinzelte Abwesenheitsanträge für diesen Zeitraum genehmigt zu haben, weshalb wichtige Spieler sich in exotischen Orten wie Pilsen, Pretzen oder dem Ruhrpott aufhielten, anstatt in Traunstein auflaufen zu können. So trat Anzings wahre Liebe die zweitweiteste Auswärtsreise der Saison mit ganzen drei Rückraumspielern, einem Kreisläufer, fünf Außenspielern und zwei Torhütern an. Um immerhin nicht ganz ohne Kreisläufer dazustehen, glühten die Telefondrähte der gut vernetzten AwL-Verantwortlichen, weshalb glücklicherweise kurzfristig noch Regionalliga-Routinier „Sankt“ Marinus Limbrunner aus dem Handball-Ruhestand geholt wurde, der dafür gleich mal ganze 60 Minuten Bezirksliga-Luft schnuppern durfte.
Ein Vorteil der Kaderzusammenstellung war immerhin, dass Coach Langer die Benennung der Startaufstellung sehr leicht fiel. Nach einem kurzen Abtasten zu Beginn durften die Anzinger in der zweiten Minute direkt die Härte der Heimabwehr spüren, was allerdings auch eine Zeitstrafe für Traunstein bedeutete. Zum fälligen 7m schnappte sich wie schon häufig in der vergangenen Saison Jonas May den Ball und setzte ihn gekonnt an die Torlatte (Anm. d. Red.: Auch die unzufriedenstellende 7m-Quote ist bereits aus letzter Saison bekannt). Kurz darauf muss er dem Kampfgericht allerdings ein solch charmantes Lächeln zugeworfen haben, dass sie diesen Fehlwurf auf dem Konto von Felix „Muskel“ Muck vermerkten anstatt auf seinem eigenen. Völlig verwirrt durch diesen Flirt wurde das folgende Führungstor der Löwen dem zu der Zeit auf der Bank sitzenden Martin Oellerer zugeschrieben. Es ist nicht überliefert, ob sich das Traunsteiner Kampfgericht im Laufe des Spiels wieder erholte, dennoch kann die Redaktion daher für die vorliegenden Statistiken keine Garantie übernehmen. Vom Abtasten zu Beginn war in der Folge nichts mehr zu spüren. Anzings wahre Liebe nutzte die Überzahl zur 1:3 Führung, jedoch stand es zwei Minuten später bereits 5:3. Jonas May machte seinen Fehler wieder gut und ließ zwei Tore zum 5:5 Ausgleich folgen. Man merkte den Gastgebern an, dass sie ihre voll besetzte Bank ausnutzen wollten, indem sie das Tempo stets hoch hielten und im Angriff immer wieder schnelle Abschlüsse suchten. Zu diesem Zeitpunkt des Spiels gelang es den Löwen jedoch immer wieder auszugleichen oder zumindest den Anschluss zu halten. Während sie in der Abwehr noch nicht so viel Zugriff bekamen, konnten zumindest vorne klare Chancen herausgespielt werden, die dann entweder zu Toren oder Strafwürfen führten, die nun Tobias Köglmeier sicher verwandelte. In dieser Phase trugen sich Marinus Limbrunner und Neuzugang Moritz Malecki ebenfalls mit ihren Premierentoren für Anzings wahre Liebe in die Torschützenliste ein (Anm. d. Red.: Die Mannschaft gratuliert und dankt!). Leider schlichen sich ab dem 12:11 in der 20. Spielminute vermehrt unkonzentrierte Abschlüsse ins Anzinger Spiel ein, während die Defensive weiterhin kaum Gegentore verhindern konnte. Nach einem weiteren Gegenhanddreher vom 7m-Strich zum 15:11 für den Sportbund sah sich Löwendompteur Langer zu seiner ersten Auszeit der Saison gezwungen. Bis kurz vor der Halbzeit fingen sich seine Mannen immerhin ein wenig und konnten den Abstand halten. Die Chance, im letzten Angriff auf einen 3-Tore-Abstand zu verkürzen, wurde allerdings leichtfertig vertan, sodass im Gegenstoß Traunstein den 20:15-Pausenstand herstellte.
Anzings wahre Liebe nahm sich in der Halbzeit vor, den weit (und vor allem lang) auf verschiedenen Verkehrsmitteln angereisten Fans etwas mehr Kampf und Willen zu präsentieren, dieses Spiel noch für sich zu entscheiden. Vor allem die Defensive wurde etwas umgestellt, um kompakter gegen die temporeichen Angriffe der Chiemgauer zu stehen.
Nach Wiederanpfiff bemühten sich die Anzinger, nun unter den Augen des spontan angereisten Hubert Müller, ihre „Deckung, Deckung, Deckung!“ so gut es ging zusammenzuhalten. Bis zur 40. Minute kassierte man nur drei Gegentore und zog trotz eines verworfenen Strafwurfs bis auf drei Tore Abstand heran. Der frisch reaktivierte Limbrunner wurde nun mehr und mehr von seinem alten und neuen Mittelmann Nikolaus Jordan in Szene gesetzt und übernahm sogar vom 7m-Strich Verantwortung. Leider sollte die Anzinger Löwenreservereserve im restlichen Spiel nie mehr so nah an die Gastgeber heran kommen wie zu diesem Zeitpunkt. Während man sich selbst Fehlwürfe von sämtlichen Positionen gönnte, konnten die Traunsteiner ihre Bälle selbst nach langer Defensivarbeit der Anzinger oft noch irgendwie im Tor unterbringen. Das Zusammenspiel zwischen Block und Torhütern funktionierte an diesem Tag leider kaum und auch Würfe aus eigentlich unmöglichen Winkeln fanden per Dreher oder Heber den Weg ins Anzinger Tor. Zusätzlich war der zentralen Angriffs- sowie Abwehrreihe natürlich anzumerken, dass sie das gesamte Spiel durchziehen mussten. So wurde man das ein oder andere Mal im Tempospiel überlaufen, während man selbst nicht in der Lage war, die Abwehrarbeit in einfache Gegenstoßtore umzumünzen. An dieser Entwicklung konnte auch die letzte Anzinger Auszeit 8 Minuten vor Schluss beim Stand von 32:26 nichts mehr ändern. Die Rot-Schwarzen warfen nochmal alles rein, konnten am Ende jedoch nichts mehr am Ergebnis ändern. Das Spiel endete verdient mit 39:32 für Traunstein.
Lange bleibt den Löwen nicht, um ihre Wunden zu lecken. Bereits am kommenden Sonntag steht das erste Heimspiel der Saison gegen den TSV Brannenburg an. Die Gegner haben als einziges Team der Liga noch gar kein Spiel bestritten. Aus den vergangenen Anzinger Saisons in der Landstaffel sollte man sich allerdings noch gut genug kennen, um ein spannendes Spiel auf gutem Bezirksliga-Niveau erwarten zu können. Die Mannschaft freut sich über jeden Fan, der am 5.10. um 17:30 Uhr den Weg in die Löwenhöhle finden, um Hasi Langers Männer zum ersten Saisonsieg zu schreien.
Spieler und Tore:
Schmid, Mögel (beide Tor), Muck (1), Limbrunner (8/2), Bergmann, May (3), Köglmeier (8/5), Malecki (4), Oellerer (1), Lück (1), Jordan (6)
Stimmen zum Spiel:
Nick J.: „Ich habe mich in der zweiten Halbzeit besonders angestrengt, um beim anwesenden sportlichen Leiter einen guten Eindruck zu hinterlassen. Vielleicht springt ja mit etwas Glück ein Probetraining bei den Profis für mich raus – das wäre der Traum!“
Paul Felix M.: „Der gegnerische Rechtsaußen und 7m-Schütze darf nach dem heutigen Spiel seinen Body Count getrost um mindestens eins erhöhen.“
Jonas M.: „Im nächsten Spiel werfe definitiv ich den ersten 7m, das hat der Mucki gar nicht gut gemacht heute…“
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