14 Nov
Souveräner Auswärtssieg beim Schlusslicht
Erst die Pflicht, dann die Kür
29 Nov
SV Anzing III - TuS Traunreut 39:26
Nie gefährdeter Sieg gegen den Tabellenzweiten
Nach einer gefühlten Ewigkeit durften die Handballer von Anzings wahrer Liebe endlich ihr erstes Spiel im November bestreiten. Zu Gast war am vergangenen Sonntag der TuS Traunreut, seines Zeichens Aufsteiger, der allerdings mit 12:2 Punkten punktgleich mit dem Tabellenführer und reichlich Selbstvertrauen nach Anzing reiste. Es bedeutete das erste von drei Spielen gegen fordernde Gegner zum Jahresabschluss, daher war Trainer Hasi "Dominik" Langer gespannt, wie sich seine Truppe nach der Spielpause präsentierte. Bei der Aufstellung seiner Mannen musste er bereits ab Minute 1 kreativ werden, da sich im Spieltagskader kein gelernter Kreisläufer befand. So durfte Allrounder Benedict "mit c" Harder, nach langer Verletzungspause endlich wieder voll einsatzfähig, sein erstes Spiel von Beginn an bestreiten.
Besonders in der Abwehr hatte er großen Anteil daran, dass die Anzinger nach dem 0:1 für die Gäste postwendend einen 5:0 Lauf starteten, indem man die Traunreuter Toptorschützen permanent unter Druck setzte und zu Fehlern zwang. Im Angriff funktionierte an diesem Tag besonders die Achse Jordan-Köglmeier-Stöcker auf der rechten Seite. Mittelmann Nick Jordan bereitete vor allem in der Anfangsphase in fast jedem Angriff eine Überzahl auf der rechten Seite vor, die Tobias Köglmeier entweder in der Parallele selbst nutzte oder auf Timo Stöcker auf Rechtsaußen abräumte. So gingen vier der ersten fünf Tore auf das Konto dieser drei Akteure. Im Anschluss gewöhnte sich Traunreut etwas an die aggressive Deckung der Hausherren, allerdings erwischte zudem Anzings Torhüter Robin Schmid einen absoluten Sahnetag. Als einziger Torhüter im heutigen Kader benötigte er auch keinerlei Backup, da er von Beginn an starke Paraden zeigte und so die wenigen Fehler seiner Vorderleute ausbügelte. Im Angriff stellte Köglmeier per souveränem Strafwurf (Anm. d. Red. mittig halbhoch geworfen, so dass der sich bereits am Boden befindende Torhüter beinahe noch rangekommen wäre) und einem weiteren Durchbruch auf 11:6 und forcierte die erste Auszeit der Gäste in der 17. Spielminute. Der Gästetrainer schaffte es hier immerhin im zweiten Anlauf, auf eigenen Ballbesitz zu warten und seine Auszeit somit regelkonform anzumelden. Das Timeout zeigte allerdings nicht die von Seiten der Gäste gewünschte Wirkung. Die Rot-Schwarzen erzielten weiterhin Tore von allen Angriffspositionen und ließen sich auch von einer Zeitstrafe gegen Carno "Moritz" Haas nicht verunsichern. Ein Beispiel für die heutige Souveränität im Angriff war das seltene Ereignis, dass bei angezeigtem Zeitspiel ausnahmsweise mal kein Wurf gegen einen Block aus dem Rückraum genommen wurde, sondern der Ball auf Linksaußen weitergespielt wurde und von Julius Weindl zur Überraschung aller Beteiligten sogar verwandelt wurde! Beim Stand von 18:12 nahm Anzings Coach Langer noch seine Auszeit und gab seiner Mannschaft den Wunsch mit auf den Weg, mit einer Führung von 7 Toren in die Halbzeit zu gehen. Leider setzte das Team die Vorgaben wie gewohnt mangelhaft um. Zuerst schloss man ohne Torerfolg ab, gewann den Ball dann aber zurück, sodass "King" Carno Haas im Gegenstoß sein erstes AwL-Pflichspieltor überhaupt erzielte. Danach schoss Timo Stöcker mit seiner bekanntlich atemberaubenden Geschwindigkeit aus der Abwehr heraus in den Traunreuter Passweg und erzielte sogar noch ein Tor zur 8-Tore-Halbzeitführung. Obwohl man nicht die gewünschte Differenz zur Halbzeit auf die Anzeigetafel zaubern konnte, ging Langer zufrieden mit seiner Mannschaft in die Kabine.
Mit diesem Vorsprung im Rücken mahnte der Coach trotz der bisherigen sehr starken Leistung, besonders in den kommenden Minuten nicht runterzufahren, sondern weiter so gut zu verteidigen, um keinen Traunreuter Lauf zu riskieren. Doch Anzings wahre Liebe denkt natürlich an ihre Fans und sorgte direkt nach Wiederanpfiff noch für ein wenig Spannung. Durch weniger konzentriert ausgespielte Angriffe und mangelnde Defensivarbeit konnten die Gäste ihren Rückstand innerhalb von fünf Minuten auf 22:18 halbieren. Zu allem Überfluss sorgte ein Zusammenprall zwischen einem Traunreuter Angreifer und dem Anzinger Hüter Schmid für eine Schrecksekunde. Carno Haas bereitete sich voller Angstschweiß bereits auf sein Debüt als Torwart vor und zog sich vorsorglich eine lange Hose an, als Robin Schmid zum Glück nach einer Behandlungspause Entwarnung gab und weiterspielen konnte. Die Unterbrechung sowie die Diskussion über das dennoch gegebene Tor zündete das Feuer aus der ersten Halbzeit bei den Löwen wieder merklich an. Robin Schmid entschärfte beim Stand von 25:20 einen Strafwurf des Turn- und Sportvereins. Nikolaus Jordan setzte im Angriff wieder seine Halben gekonnt in Szene und wollte in der 43. Minute dann auch nochmal selbst treffen. Dafür sagte er nichts geringeres als einen spektakulären Doppelkempa mit Timo Stöcker an und verwandelte zum 28:20. Ohne zu zögern machte sich der Gästetrainer auf den Weg zum Kampfgericht und verbesserte seine Quote an regelkonform genommenen Auszeiten in diesem Spiel immerhin noch auf 66,7 %. Wie bereits in der ersten Halbzeit sollte aber auch diese keine Veränderung bringen. Der überragende Robin Schmid konnte noch einen Traunreuter 7m halten, Cing Carno schnürte seinen Doppelpack und Bene Harder zeigte nun auch seine Torgefährlichkeit in der Parallele. Hasi Langer wollte seine zweite Auszeit nicht verschwenden und bat sein Team in der 54. Minute bei 34:25 nochmal zum Verschnaufen zu sich. Traunreut spielte nun eine sehr kreative, nicht sonderlich geordnete, offensive Abwehr. Dadurch ebneten sie Tobias "Turbo" Köglmeier den Weg, seine heutige Torausbeute noch weiter in die Höhe zu schrauben. Insgesamt erzielte er 16 Tore während Jonas May auf 9 Treffer kam. Gegen Ende des Spiels arbeitete man sich - angeführt von den erfahrenen Recken Stefan Modl und Philipp Schoof - immer näher an die 40-Tore-Marke heran, allerdings zeigte sich der Anzinger Angriff in den letzten 90 Sekunden beim Stand von 39:26 unerklärlicherweise sehr vorsichtig und zurückhaltend. Man konnte nur noch einen Verlegenheitswurf in Richtung gegnerisches Tor abgeben (Zitat Jonas: "Ich habs wenigstens versucht!") und so blieb es am Ende auch bei diesem Spielstand, sodass keine weitere geschuldete Kiste von den Bierwärten vermerkt werden musste.
Da an diesem Spieltag auch die anderen Spiele allesamt positiv für die Löwen liefen, befinden sie sich nun mittendrin in der "Spitzengruppe" von Platz 1-6, in der alle Mannschaften 4 oder 5 Minuspunkte haben. Die nächsten beiden Gegner aus Grafing und Prien befinden sich genau in dieser Gruppe, sodass die Löwenreservereserve zum Ende des Jahres alle Möglichkeiten hat, sich in der Tabelle bestmöglich zu platzieren. Am morgigen Sonntag, den 30.11., kommt es im Duell mit dem TSV Grafing zu einem Landkreisderby. Die Rossoneri freuen sich auf alle Fans, die um 17:45 Uhr als Pause vom Anzinger Christkindlmarkt kurz in die Halle schauen, um ihre Mannschaft zu unterstützen.
Spieler und Tore:
Schmid (Tor), Malecki, Haas (2), May (9), Köglmeier (16/1), Stöcker (5), Modl, Schoof, Jordan (2), Harder (3), Weindl (2)
Stimmen zum Spiel:
T. Köglmeier zum verwandelten 7m: "Ein gutes Pferd wirft nur so hoch wie es muss!"
N. Jordan: "Wann trackt nuliga denn endlich auch Assists und nicht immer nur Tore???"
R. Schmid: "Ich war heute alleine so gut, da mach ich nächstes Wochenende lieber mal Pause und gönne den beiden Nachwuchskeepern Fiedler und Mögel ein bisschen Spielzeit."
17 Okt
Anzinger Dritte schlägt Forst Uniteds Reserve